Liniert, kariert, punktkariert oder blanko?

Wenn du dir ein Bullet Journal zulegst, hast du erstmal die Qual der Wahl: was für eine Lineatur soll dein Notizbuch haben?
Vier Möglichkeiten stehen zur Auswahl:
- kariert
- liniert
- blanko
- gepunktet / punktkariert / dotted
Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Welche Lineatur für dein Bullet Journal am besten geeignet ist, hängt von deinem Stil ab und dem, was in dein Bullet Journal hinein soll.
Das findest du hier:
Die Crux mit den Hilfslinien
Beim Schreiben und Zeichnen sind Hilfslinien definitiv eine feine Sache!
Sie helfen dir dabei, dass deine Schrift gerade und ebenmäßig wird. Wer von uns hat nicht schon mal sorgfältig eine Blanko-Seite beschrieben und dann enttäuscht festgestellt, dass die Zeilen am Ende auf einmal alle „abrutschen“ oder dass der Zeilenabstand ganz unterschiedlich geworden ist? – Auf liniertem oder kariertem Papier passiert das nicht.
Hübsch anzusehen sind die Hilfslinien jedoch nicht, gerade wenn du darauf etwas gezeichnet hast. Vor allem bei kariertem Papier strengen sie das Auge mitunter sogar richtig an.
Schauen wir uns die verschiedenen Lineaturen mal genauer an:
Kariert

Willkommen im Matheheft. 😉

Ich persönlich bin kein großer Freund von karierten Notizbüchern, weil sie im wahrsten Sinne des Wortes so „kleinkariert“ sind und mich nicht gerade zu kreativem Gestalten einladen.
Ihr Vorteil ist allerdings, dass du viel auf eine Seite bekommst: die Karos sind 5mm groß, dadurch stehen dir jede Menge Zeilen zur Verfügung.
Wenn du viel mit Trackern arbeitest, bei denen du einzelne Kästchen ausmalst, ist kariertes Papier tatsächlich praktisch.
Liniert

Sofern du eine eher großzügige Handschrift hast, kommst du mit Linien wahrscheinlich besser zurecht als mit der eng karierten Variante. Der Abstand zwischen den Linien ist nämlich meist größer. Bei den Notizbüchern von Leuchtturm 1917 sind es 6mm, bei anderen Herstellern sogar 9mm.

Beim Zeichnen geometrischer Formen wie Bannern und Kästchen sind Linien nicht sonderlich hilfreich, da du keine vertikale Orientierung hast.
Wichtig bei linierten Bullet Journals: reicht die Zeilenanzahl für eine Monatsübersicht? Klassischerweise schreibst du dabei oben ja den Namen des Monats hin und setzt darunter für jeden Tag eine Zeile.
Im DIN A5-großen Leuchtturm 1917 kommt das gerade so hin, da stehen dir 31 Zeilen zur Verfügung. In Notizbüchern mit größeren Linienabständen landest du in der Bredouille.
Blanko


Die meiste Freiheit hast du natürlich, wenn es gar keine Hilfslinien gibt. Das ist hervorragend, wenn du viel zeichnest oder malst – da stört nachher nichts dein Bild.
Zum Schreiben sind komplett leere Seiten allerdings tricky. Besonders bei längeren Texten, die sich über viele Zeilen erstrecken, wird ein ebenmäßges Schriftbild zur Herausforderung.

In der Regel liegt Blanko-Notizbüchern deswegen ein Blatt mit Hilfslinien bei, das du hinter die aktuelle Seite legst und dessen Linien dann durchscheinen. Theoretisch ist das super – beim Schreiben hast du eine Orientierung und trotzdem sind am Ende keine störenden Linien zu sehen.
Allerdings setzt das voraus, dass du das Hilfsblatt immer ordentlich und gerade einlegst und es auch nicht verschusselst.
Mich persönlich nervt das ziemlich. Seit einiger Zeit erlerne ich Tarot und habe mir dafür ein gesondertes Journal angelegt. Da ich es noch im Regal übrig hatte, ist es ein Blanko-Moleskine geworden… und ich merke tatsächlich, dass ich wegen der Extrazettel-sonst-schief-Geschichte darin weniger gern schreibe als in meinen anderen Notizbüchern.

Punktkariert / Dotted


Kommen wir zum Vierten im Bunde – einer Lineatur, die gefühlt erst durch das Bullet Journaling Verbreitung gefunden hat: punktkariert.

Sie weist die gleiche Zeilenhöhe auf wie die karierte Variante. Allerdings sind hier nicht die Linien durchgezogen, sondern nur die Eckpunkte markiert. Dadurch fällt die Lineatur angenehm dezent aus.
Weil die Dotted-Lineatur einen guten Kompromiss zwischen Orientierung und Freiraum darstellt, bevorzugen sie die meisten Menschen für ihr Bullet Journal. Ich ebenfalls. 🙂
Wie ist das bei dir – welche Lineatur verwendest du am liebsten?