Wir leben gerade in surrealen Zeiten. Eine Pandemie hält die ganze Welt in Atem, unser Alltag steht Kopf. Auch drüben auf meinem anderen Blog vom Landleben habe ich gestern über die Auswirkungen der Coronakrise geschrieben.
Mir ist aufgefallen, dass ich mein Bullet Journal wegen Sars-CoV-2 seit einiger Zeit anders nutze als sonst. Tatsächlich nehme ich es deutlich häufiger zur Hand, trage mehr ein. Das Bullet Journaling hilft mir, den Kopf freizukriegen und gelassener mit der Situation umzugehen.
Ich habe dir einige meiner Tipps und Strategien zusammengestellt, damit du mit Hilfe deines Bullet Journals möglichst gut durch die Coronakrise kommst:
Das findest du hier:
Tagebuch führen: was passiert gerade und wie geht es mir damit?
In deinem Daily Log ist Raum für alles, was dich heute bewegt und beschäftigt. Das können eben nicht nur Aufgaben oder Erlebnisse sein, sondern auch schlicht deine Gedanken und Gefühle.
Das Aufschreiben hilft mir, den Kopf freizubekommen und meine Gedanken zu ordnen. Ich finde es auch spannend, später zurückzublättern und nachzulesen, wie sich meine Einstellung gegenüber den Dingen verändert hat.
Mitte Februar schrieb ich beispielsweise noch, wie verwirrend ich die Situation finde – auf der einen Seite häuften sich da schon die heftigen Meldungen aus anderen Regionen und man konnte sich an fünf Fingern abzählen, dass es auch bei uns irgendwann so werden würde. Und trotzdem lief der Alltag noch ganz normal so weiter wie immer und ich fragte mich, was davon denn jetzt vernünftig sei.
Du musst hier übrigens keine vollständigen Sätze formulieren, Gedankenstriche tun es völlig. Vielleicht möchtest du auch einfach mal eine Mindmap ausprobieren?
Beschäftigung: die Könnte-ich-mal-tun-Liste
In Zeiten von #flattenthecurve und #TogetherAtHome verbringen wir gerade viel Zeit in unseren eigenen vier Wänden. Mit Freunden treffen, weggehen, im Sportverein trainieren und so weiter fällt gerade flach.
Damit keine Langeweile aufkommt, leg dir eine Könnte-ich-mal-tun-Liste an! Denn jetzt ist die perfekte Gelegenheit, um endlich mal all das auszuprobieren oder zu erledigen, wozu du sonst nie kommst.
Ein paar Beispiele?
- Sauerteig selber ansetzen
- das 10.000 Teile-Puzzle angehen
- Keller / Dachboden / Garage entrümpeln und dabei auf Schatzsuche gehen
- beginnen, eine neue Sprache zu lernen
- am Blog werkeln
- Zimmerpflanzen umtopfen
- Möbel umräumen und umdekorieren
- Abzüge von schönen Fotos drucken lassen und an die Wand hängen
- dieses oder jenes Buch endlich mal lesen
- …
Daraus ergibt sich dann schwuppsdiwupps eine andere motivierende Liste:
Yay, geschafft: die Erfolgsliste
Versuche, diese Zeit der Isolierung als Chance zu sehen. Endlich kommst du dazu, eine ganze Menge Dinge zu erledigen!
Indem du sie aufschreibst (oder einfach nach und nach die Könnte-ich-mal-tun-Liste abhakst), machst du deine Erfolge für dich sichtbar. Sei stolz auf dich! 🙌
Lebenswert: die kleinen (und großen) Dinge
Es ist eine der Lebensweisheiten von Columbus aus Zombieland:
Regel #32: Genieße die kleinen Dinge.
Auch wenn die Coronakrise derzeit sämtliche Unterhaltungen und Nachrichten dominiert, wir Angst und Unsicherheit verspüren – it’s not all bad.
Leg eine Liste an, auf der du all die kleinen und großen Dinge einträgst, die du genießt und die dir den Tag versüßen. Gönn dir solche kleinen Pausen, tu dir öfters mal etwas Gutes!
Von einer leckeren Tasse Lieblingstee über Sonnenstrahlen im Gesicht bis hin zu dem guten Gefühl, wenn du dich mit einem Workout im Wohnzimmer ausgepowert hast.
Schreib all das auf, um es bewusster wahrzunehmen und wertzuschätzen. Ganz nebenbei entsteht dadurch eine Fundgrube an Ideen, womit du dir etwas Gutes tun kannst.
Zurückblättern: in Erinnerungen schwelgen
Wenn du bereits seit einiger Zeit ein Bullet Journal führst, dann blättere einfach mal zurück: erinnere dich an all die schönen Dinge, die du erlebt hast!
Lass diese Momente vor deinem geistigen Auge noch einmal lebendig werden und bade in den wunderbaren Erinnerungen.
Pläne schmieden: die Zeit nach Corona
Ein berühmtes persisches Sprichwort lautet:
Auch dies wird vorübergehen.
Auch wenn wir aktuell noch ziemlich am Anfang der Coronakrise stehen und niemand sagen kann, wie lange sie dauern wird: irgendwann wird sie vorbei sein! Und dann werden wir auch wieder frei und unbeschwerter unser Leben auskosten können.
Wie wäre es, wenn du jetzt schon mal Pläne schmiedest für die Zeit nach Corona? Was willst du alles erleben und unternehmen?
Vielleicht verändert sich durch deine Erfahrungen auch deine Einstellung, werden dir andere Dinge wichtiger als vorher. Das ist ein guter Zeitpunkt, um deine Prioritäten zu überdenken und dir zu überlegen, was im Leben dir wirklich wichtig ist.
Hello, hello: Kontakt halten
Physischen Kontakt zu anderen Menschen müssen wir derzeit so gut es geht vermeiden. Das heißt aber nicht, dass du dich vollkommen einigeln musst!
Mit Telefon, WhatsApp, E-Mail, den Sozialen Medien, den guten alten Briefen und so weiter stehen uns schließlich jede Menge Möglichkeiten zur Kommunikation zur Verfügung.
Schreib dir in deinem Bullet Journal eine Liste mit allen Menschen, bei denen du dich melden möchtest! Wen hast du aus den Augen verloren? Wem kannst du eine Freude bereiten, vielleicht mit einem Brief oder einer selbstgebastelten Karte? Wer wartet schon ewig auf eine Antwort von dir? Im trubeligen Alltag schläft der Kontakt ja oft viel zu schnell ein.
Und dann ran an die Tastatur, schnapp dir Stift und Papier oder das Telefon – und sag einfach mal hallo! 🙃
Dankbarkeit: das Gute wertschätzen & nicht als selbstverständlich hinnehmen
Über Dankbarkeit im Bullet Journal habe ich vor einiger Zeit ja schon mal einen eigenen Beitrag geschrieben.
So eine Dankbarkeitsliste oder eine tägliche Dankbarkeits-Routine helfen dir auch und gerade durch Krisenzeiten!
Du veränderst dadurch nämlich deinen Fokus und das wiederum hilft dir, gelassener mit der Situation umzugehen.
Die Sache mit der Perspektive
„What?!“, denkst du jetzt vielleicht, „Die Welt befindet sich im Ausnahmezustand und ich soll einfach mein Notizbuch führen?“
Die Coronakrise ist heftig, ist schlimm. Menschen leiden und Menschen sterben. Das ist richtig übel und wir sollten diese Lage verdammt ernst nehmen.
Aber.
Es hilft nichts, wenn du deswegen den Kopf verlierst. Weder dir, noch deinen Liebsten oder generell uns allen.
Klar, du kannst von morgens bis abends die Nachrichtenportale abklappern und in den sozialen Medien sämtlichen einschlägigen Hashtags folgen. Dazu passenderweise nur noch Katastrophenfilme gucken und alle paar Stunden in den Supermarkt rennen, um Fotos vom leeren Nudelregal zu machen. Corona 24/7, die volle Dröhnung Panikmodus.
Aber das führt nur dazu, dass du dich mies fühlst und potentiell kopflos handelst. Hamsterkäufe, Aggressivität und rücksichtsloses Verhalten sind die Folge, wenn wir vermeintlich um unser Überleben kämpfen müssen. Stopp!
Wir müssen vernünftig und gelassen bleiben. Das bedeutet nicht, die Situation auf die leichte Schulter zu nehmen. Aber jetzt ist es wichtiger denn je, ruhig zu bleiben und besonnen zu handeln.
Und genau dabei kann dir dein Bullet Journal helfen: Einen Gang runterschalten, den Kopf sortieren und dann rücksichtsvoll & verantwortungsbewusst handeln.
Nutzt du dein Bullet Journal aktuell auch anders als sonst? Hast du noch andere Tipps für das Bullet Journaling in Zeiten von Corona?