„Hand Lettering: Schöne Schriften – Schritt für Schritt“ von Katja Haas

Eine der Techniken, mit denen ich mich dieses Jahr vertrauter machen möchte, ist das Handlettering.
Daher habe ich mich sehr gefreut, als das wunderschön gestaltete Buch Handlettering: Schöne Schriften – Schritt für Schritt* von Katja Haas unter dem Weihnachtsbaum lag. Okay, es stand vorher auch auf meiner Wunschliste. 😉



Auf Instagram, Pinterest & Co. begegnen einem ja laufend diese zauberhaften Letterings: dekorative Schriftzüge, die aussehen wie gedruckt und doch von Hand gezeichnet wurden. Wie kommt man dahin, solche kleinen Kunstwerke selber erstellen zu können? – Das werde ich im Laufe der nächsten Wochen und Monate herausfinden und ich glaube, dieses Buch bietet einen verdammt guten Einstieg. 🙂
Das findest du hier:
Ein bisschen Theorie am Anfang
Los geht es mit ein paar Basics rund um die Typographie. Es ist einfach hilfreich zu wissen, wie sich die Anatomie von so einem Buchstaben eigentlich zusammensetzt, in welchen Details sich verschiedene Schriftarten unterscheiden und was gemeint ist, wenn von Punzen und Ligaturen die Rede ist.

Meine Ausbildung zur Mediengestalterin ist zwar schon eine ganze Ecke her, aber ich war froh, dass mir das alles noch sehr vertraut war. 😉
Was brauche ich zum Handlettering?
Danach folgt die Materialkunde: welche Stifte brauche ich für’s Handlettering, welches Papier taugt etwas, was ist mit sonstigem Zubehör…? – Logisch, dass man hier eine ganze Stange Geld loswerden kann. Vor allem, wenn man so wie ich ohnehin alles liebt, was mit Papier und kreativen Utensilien zu tun hat!
Die gute Nachricht für den Geldbeutel ist, dass man auch ohne spezielles Material beginnen kann. Einen Bleistift, Radiergummi und vielleicht auch den ein oder anderen Fineliner hat man ja eh daheim.
Vom Kartenbasteln und Zeichnen her besitze ich sogar schon relativ viele einschlägige Brushpens, etwa von Tombow, Pigma Micron oder Molotow.
Und schon geht’s los!
Nun ist es ja so, dass man oft diese ganzen wunderschönen Letterings sieht – und dann entmutigt vor einem leeren Blatt Papier hockt. Das passiert dir mit diesem Buch garantiert nicht! 🙂
Hier kommst du nämlich ganz leicht ans Machen, weil gleich auf den ersten paar Seiten praktische Übungen anstehen: erinnerst du dich noch, wie du damals in der Grundschule Schreiben gelernt hast? In diesen Heften mit der speziellen Lineatur, wo am Anfang jeder Zeile sein Buchstabe als Vorlage stand? Den du dann sorgfältig wieder und wieder nachmalen solltest? Genau so lernt man das schöne Schreiben halt – durch Übung und Wiederholung.

Es geht ganz simpel mit Strichen und Kringeln los, die es mit einem Bleistift oder Fineliner nachzumalen gilt. Nach und nach werden die „Verschlingungen“ ein bisschen anspruchsvoller, sodass du spielerisch verschiedene Schwünge und Übergänge übst. Ähnliche Übungen folgen später speziell für Federn sowie für Brushpens.
Und dann stehen auch schon die ersten Buchstaben an!
Faux Calligraphy

Faux Calligraphy ist quasi gemogelte Kalligraphie, bei der du erst stinknormale Buchstaben schreibst, die Abwärtsstriche anschließend mit einer zweiten Linie verdoppelst und das dann ausmalst. Am Ende sieht’s aus, als hättest du einen Pinsel benutzt, geht aber viel leichter von der Hand.
Ich mag Faux Calligraphy gerade sehr – damit erzielst du extrem schnell hübsche Ergebnisse.
Kalligrafie mit Feder & Tinte
Das nächste Kapitel widmet sich dem Schreiben mit Spitzfedern. Ich habe das vor vielen, vielen Jahren mal in der Schule gemacht, so ganz klassisch mit einem kleinen Tintenfässchen und verschieden dicken Federn… aber leider habe ich die Federn und den Federhalter nicht wiedergefunden. Ich fürchte, dass die irgendwann bei einem Umzug verschütt gegangen sind.
Daher habe ich diese Übungen jetzt erstmal übersprungen und hebe sie mir für später auf.
Die Hinweise bezüglich der verschiedenen Tintensorten fand ich auf jeden Fall spannend und werde mir das mal merken, wenn ich mir irgendwann Spitzfedern zulege!
Brush Lettering mit Brushpens
An Brushpens besitze ich tatsächlich schon so einige – also Stifte mit einer richtigen, weichen Pinselspitze aus Nylon. Allerdings traue ich mich nie so recht, sie auch zu benutzen… einfach weil mir das passende Papier fehlt. Auf normalen Kopierpapier fransen die Stifte zu schnell aus, die Oberfläche ist nicht glatt genug.
Spätestens, seit mich die Beispiele und Übungen in diesem Kapitel so angefixt haben, ist das aber auf meiner Einkaufsliste gelandet. 🙂

À propos Übungen:
Die Übungsseiten laden dazu ein, direkt ins Buch zu schreiben. Ich habe aber lieber ein dünnes Papier über die Linienraster und Vorgaben gelegt und darauf geübt. Auf diese Weise kann ich die Aufwärmübungen so oft wiederholen, wie ich mag.
Das gewisse Etwas: Banner, Ranken & Co.
Nachdem die Buchstaben an sich somit ausführlich abgehandelt wurden, geht es weiter mit all dem wunderbaren Zierrat außen herum: die Schnörkel, Banner, Kränze & Co., die die reine Schrift auflockern. Hierzu gibt es jede Menge Inspiration, unter anderem auch für unzählige Varianten des „&“-Zeichens. Das ist tatsächlich etwas, das ich mindestens hundertmal ordentlich schreiben muss, mein „&“ sieht oft aus wie eine Kloschüssel. 😀
Die Kür: zusätzliche Effekte
Abgerundet wird der Praxisteil durch eine kunterbunte Parade verschiedenster Techniken, die das Handlettering auf das nächste Level wuppen: von Farbverläufen innerhalb eines Schriftzugs (Blending) über Effekte mit Maskierflüssigkeit bis hin zu den „tanzenden Buchstaben“ beim Bounce Lettering, wo die einzelnen Buchstaben nicht mehr einheitlich auf der Grundlinie ausgerichtet sind.

Am Ende steht dann ein komplettes Lettering an – sprich, ein hübscher Satz, der inklusive Verzierungen illustriert wird. Hier finde ich es sehr gut beschrieben, wie so ein Layout mit Hilfe von einzelnen Inhaltsblöcken strukturiert aufgebaut wird. Das ist nämlich der Trick 17, damit das Ganze am Ende wild und lebhaft ausschaut und nicht einfach nur chaotisch.
Praxisbeispiele und noch mehr Ideen
Schlussendlich zeigt die Autorin noch einige Beispiele aus ihrer Designagentur PapierLiebe-Manufaktur und erklärt, mit welchen Techniken sie jeweils gearbeitet hat: Save the Date-Karten, Einladungen, Wimpelketten, Dankeskarten oder auch Monogramme. Wenn du also noch auf der Suche nach Inspirationen für deine Hochzeit oder eine andere Feier bist, wirst du hier definitiv fündig!
Tja… und dann ist dieses wunderbare Buch nach 80 Seiten auch schon zu Ende. Schade, ich hätte mir viel mehr Seiten gewünscht! Nicht, weil ich irgendein Thema zu kurz abgehandelt gefunden hätte, sondern einfach, weil das Blättern darin so viel Spaß macht. 🙂


Dem ganzen Buch merkt man an, mit wie viel Liebe zum Detail jede einzelne Seite erstellt wurde. Das alles wird so hübsch präsentiert, dass es dir bestimmt ebenso geht wie mir und du direkt loslegen willst. Von daher: eine klare Kaufempfehlung! 🙂
„Handlettering: Schöne Schriften Schritt für Schritt“ ist zum Preis von 9,95€ im Lingen Verlag erschienen. Den Blog von Katja Haas findest du unter papier-liebe.at
