Was ist Selbstorganisation eigentlich – und was nicht?!

Was ist Selbstorganisation - und was nicht?

Fühlst du dich manchmal überwältigt von all den Dingen, die du in deinem Leben jonglieren musst? Arbeit, Familie, Freunde, Haushalt, Hobbys – irgendwie versuchst du, alle Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten. In einer Welt, die immer schneller und komplexer wird, sehnen wir uns nach einer gewissen Ordnung und Effizienz, um den täglichen Anforderungen gerecht zu werden.

Tadaa – Vorhang auf für die Selbstorganisation! Es gibt da draußen ja zum Glück einen ganzen Haufen erprobter Techniken und Strategien, mit denen du viel unter einen Hut bekommst, ohne wahnsinnig zu werden.

Aber anstatt die dir jetzt alle gleichzeitig um die Ohren zu hauen, lass uns erstmal einen Schritt zurücktreten und schauen, was Selbstorganisation eigentlich alles umfasst. Und ist dir bewusst, dass dabei tatsächlich auch eine Gefahr lauert?

Was ist Selbstorganisation?

Selbstorganisation bezieht sich auf deine Fähigkeit, deine Zeit und Energie so einzusetzen, dass du deine persönlichen und beruflichen Ziele erreichst. Das können sowohl kleine Ziele sein, wie beispielsweise jeden Tag etwas in dein Journal zu notieren, oder auch langfristige Ziele wie dich mit deinem Job endlich selbstständig zu machen.

Es ist ein Prozess, bei dem du die Verantwortung für dein Leben übernimmst und bewusste Entscheidungen triffst, um deine Aufgaben zu erledigen und deine Ziele zu verfolgen.

Das heißt: du setzt Prioritäten und konzentrierst dich auf das Wesentliche. Du erstellst Pläne, nutzt deine Zeit effizient und motivierst dich selbst. Du behältst den Überblick über deine Aufgaben und Termine und erledigst sie in einem sinnvollen und strukturierten Rahmen.

Selbstorganisation erfordert auch Flexibilität und die Bereitschaft, dich an neue Situationen anzupassen. Denn wie war das noch gleich? Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. 😅
Du passt deine Pläne an und findest alternative Lösungen, wenn unvorhergesehene Ereignisse eintreten.

Darüber hinaus erkennst du deine eigenen Stärken und Schwächen, reflektierst über dich selbst und findest effektive Strategien und Techniken, um produktiv zu bleiben.

Insgesamt ermöglicht dir Selbstorganisation eine bessere Nutzung deiner Ressourcen und deiner Zeit, um den täglichen Herausforderungen besser gewachsen zu sein, deine Ziele zu erreichen und ein zufriedenes Leben mit diesem gewissen Gefühl von Kontrolle zu führen.

Deine Strategien sind so individuell wie du

Dabei gibt es keinen One size fits all-Ansatz – einige Aspekte der Selbstorganisation werden dir leichter fallen als andere und manche Strategien klingen in der Theorie zwar super, passen aber einfach nicht für dich persönlich.

Ich selber ticke beispielsweise so, dass ich am produktivsten bin mit einem regelmäßigen Tagesablauf – daher schreibe ich jeden Morgen nach dem Frühstück an meinen Blogs, nach dem Fertigmachen im Bad kümmere ich mich immer zuerst um die Vorbereitung der anstehenden Meetings, ich habe feste Tage für bestimmte Arbeiten im Haushalt, und so weiter.

Mir selber gibt das einen Rahmen, in dem ich effizient arbeite – für andere mag das aber ein total einengendes Korsett sein.

Daher ist die Beschäftigung mit Selbstorganisation auch eine superspannende Reise zu dir selbst – du findest mehr darüber heraus, wie du tickst und was du brauchst.

Vorsicht vor Überoptimierung

Klingt mega und du willst direkt durchstarten mit allem, was es so an Tools und Techniken gibt!? Warte kurz!

So großartig Selbstorganisation ist – es gibt da auch einfach eine Gefahr, die du auf dem Schirm haben musst: Überoptimierung und Perfektionismus.

Es passiert leider superschnell, dass wir uns so sehr darauf konzentrieren, effizient zu sein und unsere Aufgaben perfekt zu erledigen, dass wir den eigentlichen Zweck und die Freude an dem, was wir tun, aus den Augen verlieren. 😦

Stell dir vor, du bist eine passionierte Musikerin. Du liebst es, Musik zu machen und deine Kreativität auszudrücken. Du beschließt, dich selbst ab sofort besser zu organisieren, um deine musikalischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und deine Karriere voranzutreiben. Du erstellst dir einen strengen Übungsplan, um täglich mehrere Stunden zu üben. Du analysierst jede Note und jeden Akkord, um perfekte Stücke zu spielen. Du bist fest entschlossen, ein herausragender Musiker zu werden.

Aber während du dich auf die Perfektion deiner Technik konzentrierst, vergisst du, warum du überhaupt angefangen hast, Musik zu machen – die Freude und die Leidenschaft. Du fängst an, dich unter Druck zu setzen und dich schuldig zu fühlen, wenn du einen Tag nicht so viel geübt hast wie geplant. Die Selbstorganisation hat sich in einengende Selbstkasteiung verwandelt, und die Musik, die einst deine Seele erfüllte, wird zur bloßen Pflichterfüllung.

Die Gefahr der Überoptimierung besteht darin, dass wir unsere Freiheit und Spontaneität verlieren. Wenn wir uns zu sehr darauf fokussieren, unseren Alltag zu optimieren, verlieren wir irgendwann uns selbst und unsere Lebensfreude. Und das kann es ja nun wirklich nicht sein!

You can do anything – but not everything.

Selbstorganisation sollte uns helfen, unser Leben bewusster zu gestalten und unsere Ziele effektiver zu verfolgen. Aber wenn wir uns zu sehr darauf fixieren, jede einzelne Minute unseres Tages zu planen und zu strukturieren, nehmen wir uns die Möglichkeit, den Moment zu genießen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Es geht nicht darum, deine To Do-Listen-App perfekt abzuhaken und die wöchentliche Statistik dabei immer weiter zu verbessern. Es geht nicht darum, jeden Tag das volle Programm durchzuziehen an Arbeit, Haushalt, Yoga, Social Media-Präsenz, neue Sprache lernen, Journaling & Co.

Dich besser zu organisieren heißt auch nicht, dass du alles erledigst: Aufgaben zu delegieren oder guten Gewissens zu beschließen, dass sie es nicht wert sind überhaupt erledigt zu werden, ist verdammt legitim. 😎

Selbstorganisation ist kein Selbstzweck.

Selbstorganisation sollte uns Raum für Kreativität, schöne Momente und menschliche Beziehungen geben. Wenn wir uns zu sehr auf Effizienz und Perfektionismus versteifen, werden wir zu Robotern. Aber hey, viel wichtiger ist es doch, neue Ideen zu entwickeln, uns mit anderen Menschen zu verbinden und uns weiterzuentwickeln!

⚠️ Das Leben ist keine Checkliste von Aufgaben, die es abzuhaken gilt.

Es ist vielmehr ein ständiger Prozess des Lernens und Wachsens. Und um dafür genügend Zeit und Freiraum zu haben, unterstützt dich Selbstorganisation!

Wie genau, zeige ich dir in den nächsten Beiträgen. Da stelle ich dir nämlich verschiedene Techniken und Apps vor, mit denen du deinen Alltag einfacher managen kannst. 😊

1 Kommentar zu „Was ist Selbstorganisation eigentlich – und was nicht?!“

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